Vereinsgeschichte

Die Bruderschaften waren immer an die jeweilige Pfarrei gebunden. Bis 1837 gehörte Glesch zur Paffendorfer Pfarre, dann jedoch wurde

 die Sankt Cosmas und Damianus Pfarrei Glesch

ins Leben berufen, so dass grundsätzlich der Weg frei war für die Gründung einer eigenen Schützenbruderschaft.

 

Aus der Laudatio unseres langjährigen Vorstandsmitglieds

Reinfried Janisch

 anlässlich des Festkommers am 31.03.1996

 zum 150-jährigen Bestehen der Bruderschaft

(überarbeitet vom Webmaster):

hier als pdf zum Ausdrucken.

1846

Beginnen wir mit dem Jahre 1846, damals bildete sich eine Gemeinschaft aus Männern über 18 Jahre. Man nannte sich Schützengesellschaft.

In dieser Zeit wurden auch von der Obrigkeit Schützengruppen zum Schutz der Bevölkerung aufgestellt. Diese Gruppen verschwanden jedoch rasch wieder.  Nicht so unsere Schützengesellschaft. Es wurde derzeit eine Gründungsurkunde und ein Kontrollbuch angelegt.

Der Inhalt der Gründungsurkunde lautet:

"Am 26. April 1846 trafen sich am Schluss eingeschriebene Einwohner von Glesch, heute bei dem Gastwirt Paul Rüttgers zusammen mit dem Wunsche, eine Schützengesellschaft zu bilden. Nachdem allgemein beschlossen war, dass dem Wunsch entsprechend von nun an ein Verein unter dem Namen ´Glescher Schützengesellschaft´ bestehen sollte, wurde derselbe unter folgenden Statuten gegründet."

Es waren 22 Statuten, die das Vereinsleben regeln sollten. Unterschrieben wurden diese Statuten von 42 Glescher Bürgern, an ihrer Spitze:

  • Heinrich Pannes, Vorsitzender und Pfarrer

  • Wilhelm Lenzen , stellvertretender Vorsitzender und Geschäftsführer

  • Heinrich Jansen, Rendant.

 

Die große Zahl von 176 Gründungsmitgliedern spricht sehr für die Popularität des Vereins, aber auch für die Qualität der Vorbereitungsarbeiten zur Vereinsgründung, wenn man die geringe Einwohnerzahl des Ortes Mitte des 19. Jahrhunderts berücksichtigt, sowie die Tatsache, dass Jugendliche unter 18 Jahren nicht aufgenommen wurden.

Die geschichtliche Überlieferung besagt, dass man nicht nur die Gemeinschaft pflegen, sondern auch den Lebensraum mit seiner Kultur beschützen wollte. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, wurde unter anderem das sportliche Schießen gepflegt, was heute noch Bestand hat.

Zusammen mit der Entstehungsurkunde wurde ein amtliches Schreiben der Bürgermeisterei Paffendorf an die Glescher Schützengesellschaft aus dem Jahre 1846 gefunden. Dem zufolge müssen es die Glescher Schützen mit den Weisungen der Obrigkeit nicht so genau genommen haben, denn es wird mit diesem Schreiben mitgeteilt:

"Gemäß Verfügung des hiesigen königlichem Landratsamt vom 10. September 1846 ist nach § 11 der Verordnung vom 29. Juni diesen Jahres  unbezweifelt, dass die Schützengesellschaft zu ihren öffentlichen Umzügen zuvor die Erlaubnis seitens der Ortspolizeibehörde einzuholen habe, welches ihnen hiermit zur Kenntnis und Beachtung mitgeteilt wird."

Unterschrieben wurde das Schriftstück, welches auch in unsere Zeit passen könnte, vom damaligen Bürgermeister Bernards.

1850

In einer Generalversammlung am 02. Mai 1850 wurde eine Feldwebelstelle versteigert, wie es im § 14 verankert war. Feldwebel wurde Johann Balzar, der sich verpflichtete, einen Säbel zu stiften. Daraus ersieht man, dass eine Ehrenstelle zur damaligen Zeit erst "verdient" werden musste, bevor man sie bekleiden durfte. Noch am 03. Mai 1903 wurde in einer Versammlung auf diese Vorschrift hingewiesen.

 

Leider sind durch die geschichtlichen Ereignisse viele Nachrichten und Schriftstücke verloren gegangen, die von der Emsigkeit der damaligen Schützen Zeugnis ablegen könnten. Lange Jahre wird immer wieder der Name Josef Epping erwähnt, der ein gutes Regiment geführt haben soll. Aber auch andere Namen werden in den Kontrollbüchern erwähnt, hier z.B. Schlüssel, Cremer, Brings, Hilgers, Rüttgers, Dux, Meurer, Servos, Kaltenberg und v.a.

Interessant ist auch, dass ein eigenes Tambourcorps lange Jahre die Feste verschönerte, zumindest geht dies aus den protokollierten Anschaffungen (z.B. Trommelfelle) hervor. Allerdings wurden "der Tambour, der Hornist und die dicke Trommel" offensichtlich angemietet. Immerhin sind jeweils 3 Mark 50 an diese Personen gezahlt worden; möglicherweise waren es aber auch eigene Mitglieder, die aufgrund der großen Belastung eine "Aufwandsentschädigung" erhielten.

1884

In den Jahren 1884 bis 1887 sind keine Vereinsaktivitäten protokolliert. Leider kann nicht abschließend nachvollzogen werden, ob die Gründe dafür in den geschichtlichen Umständen liegen oder andere Ursachen haben. Im Jahr 1888 zeigen die Aufzeichnungen, dass die Jahreseinnahmen in Höhe von 232,40 Mark den Ausgaben in Höhe von 200,94 Mark gegenüberstanden und den Kassenbestand auf 85,46 Mark erhöhten. 1889 gab es dann eine einschneidende Änderung in der Vorstandsbesetzung: Joseph Epping wurde zum Präsidenten gewählt und ließ die Aufzeichnungen deutlich verbessern. Ein Mitgliederverzeichnis listet 128 Namen auf.

1925

Am 17. und 18. Mai 1925 feierten die Schützen das 75-jährige Bestehen der Bruderschaft (die mathematischen Skeptiker unter den Lesern müssten zur Klärung dieser Zahl jetzt in das Jahr 1968 springen). Besonders zu erwähnen sind die historischen Gruppen im Festzug, die die Geschichte von Glesch darstellten. Zu Gast waren die Schützenvereine Bedburg, Neukirchen, Paffendorf, Zieverich, Thorr, Ahe, Grouven, Kenten, Elsdorf, Angelsdorf, Esch, Lich-Steinstraß und Oberembt. Aus Glesch nahmen teil: der MGV Sängerbund Harmonie, der Jünglingsverein, der Fussballklub, der Theaterverein Einigkeit, der Gesangverein Rheingold (hier muss es sich um den MGV Rheingold handeln, der in diesem Jahr gegründet wurde) und der Verein für Unterhaltung (das kann vieles bedeuten...).

Zur damaligen Zeit trat die Schützengesellschaft Glesch dem Zentralverband bei, dem heutigen Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften mit Geschäftssitz in Leverkusen.

1933/1945

Im Jahre 1935, wurde die Schützengesellschaft von den Nationalsozialisten aufgelöst. Nach der Kapitulation im Jahre 1945 tauchten die Fahne und ein Schellenbaum wieder auf. Die Entstehung beider Gegenstände ist leider nicht zurück zu verfolgen. Aber dass die Schützenfahne und der Schellenbaum wieder vorhanden waren, ist Beweis dafür, dass der Schützengedanke im Geheimen weiter gepflegt wurde. Nach Aussagen der Schützenbrüder Adam Lages, Anton Rüttgers und Willi Rüttgers wurden seinerzeit die Fahne und der Schellenbaum vom Schützenbruder Johann Kux vor den Nazis versteckt und blieben somit der Nachwelt erhalten. Aufzeichnungen während des 2. Weltkrieges sind nicht vorhanden. Das letzte Versammlungsprotokoll vom 17.03.1935 deutet allerdings darauf hin, dass der Vorstand nicht mehr gewählt, sondern bestimmt wurde.

1949

Bereits 1949 "organisierten" sich mehrere junge Männer aus Glesch grüne Röcke und begleiteten mehrere Festzüge benachbarter Bruderschaften, die nach der Zeit der Kriegswirren nun wieder neu entstanden, so auch unsere Bruderschaft. Eine lückenlose Aufzeichnung ist seit dem 12.01.1950 vorhanden. Man traf sich an diesem Tag im Lokal Engelmann, um die Schützengesellschaft wieder ins Leben zu rufen. Das Protokoll wurde im Kontrollbuch niedergeschrieben und kann im Schützenheim eingesehen werden.

Diese Neugründung wurde von 76 Männern unterschrieben. Zum 1. Brudermeister wurde Jakob Schiffer gewählt, Theo Rüttgers, der über 30 Jahre Bruderschaftsgeschichte geschrieben hat, wurde zunächst zum Schatzmeister gewählt. Dies alles geschah unter der Aufsicht von Pastor Helbach. Adam Abts wurde der 1. Schützenkönig der neu entstanden St. Sebastianus Schützenbruderschaft, wie man sich jetzt nannte.

Das 1. Schützenfest war trotz schlechten Wetters ein Erfolg und man konnte die ersten Uniformen kaufen. Durch die geschichtliche Vergangenheit war es umstritten, in Uniformen durch die Straßen zu marschieren. Um Kritiken aus dem Weg zu gehen, trug man also keine Uniformen, sondern Trachten.

Der Ausschank im Festzelt wurde damals an den meistbietenden Glescher Wirt vergeben.

1951

Am 21. 01.1951 feierte man den ersten Sebastianusabend (Patronatsfest) im Saale Schlüssel. Morgens wurde der neue Schützenkönig im Saal durch den Schuss ermittelt. Die Königswürde errang Georg Krönchen.

In der Versammlung am 26. März 1951 bei Engelmann wurde der erste Jahresbeitrag von 3,- DM festgesetzt. Dieser Jahresbeitrag setzte sich wie folgt zusammen: 1,- DM Mitgliedbeitrag, 1,- DM Festbeitrag und 1,- DM Königsgeld. Außerdem wurde von jedem neuen Mitglied 3,- DM Aufnahmegebühr kassiert. Gleichzeitig wurde festgelegt, das Königsgeld nicht auszuzahlen, sondern von der Bruderschaft verwalten zu lassen. Die Bruderschaft übernimmt damit die Gestaltung und Ausführung des Krönungsballs. Mit dieser Maßnahme wollte man den minderbemittelten Mitgliedern die Möglichkeit einräumen, sich auch für die Königswürde bewerben zu können. Ein weiser Entschluss, der bis heute Gültigkeit hat.

Die 100-Jahrfeier wurde, da es 1950 noch nicht möglich war, am 29.04.1951 gefeiert (auch an dieser Stelle ein Hinweis für die Mathematiker auf das Jahr 1968). Bei einer Jubiläumsveranstaltung am 01. Mai 1951 wurde ein Gewinn in Höhe von 350,- DM festgestellt, der für die Ausbesserung des Kirchendachs verwendet wurde.

1952

Am 06.01.1952 beschloss die Mitgliederversammlung die Gründung der Jungschützengruppe, deren Führung Josef Leuchten übertragen wurde.

In einer Versammlung am 07.03.1952 bemängelte man die schlechte Qualität des Tanzfläche im Festzelt (also kein neues Phänomen! - Anmerkung des Verfassers). Brudermeister Jakob Schiffer bemühte sich deshalb bei einem anderen Zeltverleiher für bessere Qualität. Da sich ohne sein Wissen weitere Vorstandmitglieder um einen neuen Zeltverleiher bemüht hatten, ohne den Brudermeister darüber zu informieren, kam es zu Unstimmigkeiten. Brudermeister Schiffer fühlte sich hintergangen und trat von seinem Amt zurück. Daraufhin wurde eine Generalversammlung einberufen. Dies wurde seinerzeit mit einer Glocke in der Gemeinde bekannt gegeben. Da eine große Anzahl der Mitglieder hinter dem Brudermeister standen, blieb er bis nach Schützenfest im Amt mit der Bedingung, dass eine Neuwahl stattfinden soll. Die Neuwahl wurde jedoch auf die Jahreshauptversammlung im Januar 1953 verschoben.

Als Brudermeister wurde auf dieser Versammlung Adam Abts gewählt. Stellvertretender Brudermeister wurde Adam Lages. Diese blieben bis 1957 im Amt.

1954

Am 13. Februar 1954 wurde auf Wunsch des Bezirksbrudermeisters Herrn Vetten eine Vorstandsversammlung der Glescher Schützen einberufen. Zugrunde lag hier eine Beschwerde eines Mitglieds an den Bezirksbrudermeister.

Die Beschwerde enthielt folgende Punkte:

1. Der Brudermeister Lages soll gesagt haben "Was geht mich der Bund an"

2. Der neu gewählte Vorstand sei nicht existent, da der Versammlung die Neuwahl nicht rechtzeitig bekannt gegeben wurde.

3. In der Bruderschaft seien Mitglieder, die nach § 1  der Satzung nicht hinein gehörten.

Bezüglich Punkt 1 und 2 wurden die Vorwürfe einwandfrei als unwahr zurückgewiesen. Zu Punkt 3 wurden drei Mitglieder vom Bezirkspräses Pastor Gödde im Sinne der katholischen Brüderlichkeit - trotz ihrer menschlichen Fehler - als Mitglieder der Bruderschaft anerkannt und bestätigt.

Aufgrund dieser Gegebenheit wird deutlich, dass hier auf eine vorbildliche Mitgliedschaft sehr großen Wert gelegt wurde, Details zu diesem Vorgang können dem Protokollbuch entnommen werden.

Nach dieser Debatte wurde von der Versammlung beschlossen, den Anprangerer unehrenhaft aus der Bruderschaft auszuschließen.

1956

Unser erstes Bundesfest am 06. Mai 1956 mit unserem Schützenkönig Heinrich Schmitz war ein voller Erfolg. Mit dem erzielten Gewinn  wurde für die Glescher Kirche das Sebastianusfenster vorn rechts gestiftet.  In der Jahreshauptversammlung am 20. Januar 1957 wurde auf Vorschlag des Präses, Herrn Pastor Heinrich Piel, Theo Rüttgers zum 1. Brudermeister gewählt. Er sollte dieses Amt bis 1988 bekleiden und wurde dann von der Mitgliederversammlung zum Ehrenbrudermeister ernannt.

1959/1961

An den Volksmissionen 1959 beteiligten sich die Schützen an allen Veranstaltungen. Die Missionen wurden von den Padres des Ordens des heiligen Franziskus durchgeführt. Bis zum Sebastianusabend am 29. Januar 1961 verlief das Schützenleben ohne besondere Vorkommnisse. An diesem Tag wurde ein Referat durch den Generalpräses Pastor Lambertz vorgetragen.

1961

An der Kirche wurde der heute noch bestehende Spielplatz angelegt, so dass der alte Schießstand an anderer Stelle neu aufgebaut werden musste. Die entstandenen Kosten von 120,- DM wurden von der Gemeindeverwaltung erstattet!!

1963

Bereits in diesem Jahr wurde in Versammlungen diskutiert, wie der Festplatz aussehen sollte, wenn demnächst der Erftflutkanal mitten durch den Platz fließe. Daher musste  unter anderem auch die Vogelstange wieder versetzt werden, der erste Schuss fiel an neuer und heute noch gültiger  Stelle beim Königsschießen am Palmsonntag 1964.

1964

Die Neuwahl 1964 wurde zum ersten Mal mit Stimmzetteln durchgeführt. Es wurde dabei beschlossen, dass Mitglieder, die aus Glesch wegziehen, mit allen Rechten und Pflichten weiter in der Bruderschaft verbleiben konnten. Zum Schutz aller Mitglieder und Gäste wurde außerdem eine Haftpflicht- und Unfallversicherung abgeschlossen.

1965

Auch das Jahr 1965 brachte eine Neuerung in unserer Bruderschaft. Unter Regentschaft von Schützenkönig Johann Spohr, Jungkönig Willi Hilgers sowie Ehrenkönig Rosowe, wurde der "grüne Abend" eingeführt. Diese Veranstaltung sollte ein Dankeschön an alle aktiven Schützen, besonders an die Trachtenträger sein. Dieser Abend wurde solange aufrechterhalten, bis das Interesse nachließ.

1967

1967 wurde die Ehrenmitgliedschaft eingeführt. Es sollte eine Ehrung der Mitglieder, aber auch außerhalb der Bruderschaft stehender Bürger sein, die unsere Bruderschaft in besonderer Weise unterstützt haben. Die ersten Ehrenmitglieder waren Hauptlehrer Anton Müller, der 1966 aus dem aktiven Dienst entlassen worden war, und der Direktor der Linoleum-Werke in Bedburg, Alfred Holtkott.

1968

Am 08.03.1968 fand der Maurer Hubert Wunsch aus Elsdorf-Esch auf der dortigen Müllkippe Dokumente, die sich als die Gründungsurkunde unserer Bruderschaft erwiesen. Am 19.05.1968 wurden diese Gründungsdokumente feierlich an den Vorstand überreicht. Bis dahin waren die ältesten Dokumente aus dem Jahr 1850 und entsprechend wurden auch die Jubliäumsfeiern terminiert (1925 das 75-jährige Bestehen und 1951 das 100-jährige).

1969

In diesen Jahren sank die Zahl der Festzeltbesucher stetig. Die wirtschaftliche Entwicklung und die Fernsehunterhaltung  sowie die Discos wirkten sich auf das Schützenfest negativ aus. Es blieb nur noch die Zusammenarbeit der Glescher Vereine  und Bevölkerung. Gäste von Auswärts blieben aus, so auch die Jugend. Darauf hin trafen sich am 09.04.1969 zum ersten Mal der Bürgerverein und die Schützenbruderschaft, um gemeinsam gegen diesen Trend einzugreifen. Es wurde ein Flugblatt aufgelegt, welches vor Schützenfest und der Kirmes in Glesch an alle Haushalte verteilt wurde. Ein Antrag an die Gemeindeverwaltung um finanzielle Unterstützung wurde abgelehnt. Jedoch durfte der Festplatz durch die Bruderschaft an Schausteller vermietet werden.

1971

Bedingt durch die rückläufigen Eintritte bei dem Schützenfest wurde ebenfalls der Ablauf des Festes geändert. Der Krönungsball wurde vom Montagabend auf den Sonntagabend verlegt. Am Sonntagnachmittag spielte keine Musikkapelle im Festzelt. Der Dämmerschoppen wurde für den Montag festgelegt. Dieser Festablauf wurde erst im Jahr 2006 neu aufgelegt.

1973

Erwähnenswert sind für dieses Jahr vor allem die Feierlichkeiten zum 1000-jährigen Bestehen von Glesch. Zwar ist anhand von Gräberfunden belegt, dass bereits die Römer auf dem Gebiet des heutigen Glesch an einer alten Römerstraße gesiedelt haben, aber die erste amtliche Urkunde, in der der Name "Glessike" erwähnt wird, stammt aus dem Jahr 973.

1974

1974 wurden eine Mädchen- und eine Frauengruppe gebildet. Es wurde vielen bewusst, dass nicht nur Männer, sondern auch Frauen das Vereinsleben intensiv miterleben wollen. Auch eine Jungschützengruppe wurde wieder eingerichtet. Diese waren meist Paare und vor allem begeistert vom Schießsport. Sie hofften, dies in der Bruderschaft verwirklichen zu können. Außerdem wurde in diesem Jahr erstmals ein Tagesausflug durchgeführt, an dem 76 Mitglieder teilnahmen.

1976

wurde Clemens Sonnenschein Schießmeister der Bruderschaft und hatte immer ein offenes Ohr für die Jugend. Hier kann man mit Fug und Recht behaupten: es war der richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Denn er unterstützte tatkräftig insbesondere den Vorschlag der Jugend aus der Versammlung vom 26.08.1976, im Pfarrheim einen Schießstand einzurichten. Bereits am 07.12.1976 wurde der Stand eröffnet. Alle Umbauwünsche zur Errichtung eines Schießstandes im Jugendheim wurden nach Genehmigung durch den Kirchenvorstand in Eigenleistung realisiert. Ohne viel Worte, aber mit wachsamen Augen und Ohren wurde die Umbaumaßnahme von Clemens Sonnenschein überwacht und geleitet. Aber auch der Vorstand war erfreut über diese Entwicklung. So wurden immer mehr Bitten und Forderungen der Jugend gegenüber den konservativen Vorstandsmitgliedern  durchgesetzt und realisiert. Diese Jugendgruppe wurde so stark, dass man an eine eigene Fahne und Tracht nachdachte. Dies aber war nicht das, was der Vorstand wollte. Diese Jugend sollte künftig die Bruderschaft weiterführen und somit sollte die Gebundenheit an die Bruderschaft aufrecht erhalten bleiben. In heftiger Diskussion und mit der Unterstützung unseres späteren Ortsvorstehers Ferdi Dresen, der mit Vereinserfahrung zu uns gestoßen war, wurde aus den Jungschützen eine Schießgruppe mit eigenen Richtlinien und Standarte, jedoch voll integriert in der Bruderschaft. Dies war die Geburtsstunde der heutigen Sportschützen im Jahr 1980.

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Von Anfang an stellen die Sportschützen einen Großteil der Vorstandsbesetzung, seit 1998 bis heute (2014) sogar den kompletten geschäftsführenden Vorstand. Sowohl die großen sportlichen Erfolge (u.a. 2 Jahre Schießen in der Diözesanklasse B, der zweithöchsten Klasse des BHDS), aber auch das große Engagement im Bezirksverband Bergheim-Nord mit seinen angeschlossenen 21 Bruderschaften haben nicht nur der Bruderschaft, sondern der gesamten Ortschaft Glesch große Anerkennung zukommen lassen.

Besonderheiten und Personalien:

  • in der Bruderschaftsgeschichte wurde bisher 6-mal das Schulterband zum St.-Sebastianus-Ehrenkreuz verliehen: an Theo Rüttgers † (31 Jahre Brudermeister), Reinfried Janisch † (34 Jahre Fahnenschwenker, 38 Jahre Vorstandstätigkeit in der Geschäftsführung), Erwin Haase  †  (40 Jahre Vorstandsarbeit, davon 28 Jahre als Adjutant), Ferdi Dresen (ebenfalls rund 40 Jahre Vorstandsarbeit), Paul Schmalz (10 Jahre Brudermeister, rund 40 Jahre Vorstand) und Heinz-Peter Dresen (28 Jahre Schießmeister, 15 Jahre Bezirksschießmeister, 3 Jahre Brudermeister und insgesamt über 40 Jahre Vorstand)

  • Anton Rüttgers † (Mühlenbach) wurde 1969 nach langjähriger Tätigkeit als Kommandant (1950 - 1964) zum Ehrenkommandanten ernannt. Von 1964 bis 1967 war er darüber hinaus auch stellvertretender Brudermeister

  • Paul Schmalz wurde 1998 nach 10-jähriger Tätigkeit als Brudermeister zum Ehrenbrudermeister ernannt

  • Jakob Zensus † wurde 1988 nach 38 Jahren als Fahnenträger zum Ehrenfahnenträger ernannt

  • Erwin Haase † wurde 2005 nach 28 Jahren als Adjutant zum Ehrenadjutant ernannt

  • Clemens Sonnenschein † wurde 1988 nach 12 Jahren als Schießmeister und Gründung der Sportschützen zum Ehrenschießmeister ernannt

  • Heinz-Peter Dresen wurde am 20.01.08 nach 28 Jahren als Schießmeister der Bruderschaft und 11 Jahren als Bezirksschießmeister im Beirksverband Bergheim-Nord zum  Ehrenschießmeister ernannt

  • Hermann-Josef Siedt wurde am 23.01.10 nach 30 Jahren als Kommandant der Bruderschaft  zum  Ehrenkommandanten ernannt

Ehrenmitglieder der Bruderschaft sind bzw. waren:

  • Pastor Heinrich Piel, † Präses der Bruderschaft von 1954 bis 1970

  • Hauptlehrer Anton Müller †

  • Direktor Alfred Holtkott †

  • Heinz Leuchten

  • Willi Rögele †, Ehrendiözesanbundesmeister und Ehrenbezirksbundesmeister

  • Clothilde Rey †, ehemalige Inhaberin des Stamshofes, wo wir lange Jahre unser Biwak durchführen durften

  • Peter Weitz †, ehemaliger Bürgermeister und späterer Ortsvorsteher von Glesch, Ehrenbürger der Stadt Bergheim

  • Pater Guido van Eyl †, ständige "Aushilfe" aus Ahe in der Pfarrgemeinde Glesch

  • Ferdi Dresen, Ortsvorsteher von 1994 bis 2004

 

Glesch war 1956, 1982 und 1996 Ausrichter des Bezirksbundesfestes, jeweils mit großem Erfolg  

in Glesch fand außerdem 1989 und 2001 der Bezirksjungschützentag statt

 

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